Am 7. Dezember war ich im Berliner Abgeordnetenhaus beim 4. Berliner Behindertenparlament.
Vor ein paar Jahren war ich, damals noch als stellvertretender Vorsitzender im Berliner Behindertenverband an der Vorbereitung zur Premiere des BBP beteiligt.
Durch meine Tätigkeit als Peerberater in einem Jobcenter liegt es nahe, dass ich im Vorfeld Teil der Fokusgruppe Arbeit war. Ein Antrag an den Senat aus unserer AG war mir besonders wichtig, er lautet:
- Führungskräfte müssen geschult werden, damit sie Bescheid wissen über Inklusion und Bedarfslagen von Menschen mit Behinderungen (MmB).
- Eine solche Schulung muss für Führungskräfte (von der Unternehmensleitung bis in die Teamleitungsebene) verpflichtend alle zwei Jahre stattfinden.
- Es muss eine Dozent:innen-Liste geben, in der MmB, die ausgewiesene Schulungsexpert:innen sind, aufgeführt werden. Diese können auch im inklusiven Tandem schulen. Auf diese Dozent:innen-Liste sollen die Unternehmen für die Schulungen zurückgreifen. Diese Dozent:innenlisten sollen bei den Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgebende (EAA) hinterlegt werden. Für die einheitliche Schulungen durch MmB soll es ein einheitliches Entgelt geben. Die Dozent:innen sollen auf ein einheitliches Schulungskonzept zurückgreifen und sich regelmäßig weiterbilden (analog der Schulungen für EUTB-Berater:innen bei der Fachstelle Teilhabeberatung).
- Diese Regelung soll für alle Unternehmen (insbesondere die landeseigenen Unternehmen) im Land Berlin gelten.
Wie wir wissen, gibt es unter den Peers/Genesungsbegleitenden einige, die gerne als Dozent:innen tätig wären. Vielleicht wird das eine Gelegenheit. Schade finde ich übrigens, dass im Behindertenparlament nur weniger Vertreter:innen mit primär psychischen Beeinträchtigungen mitmachen. Hoffentlich sehe ich nächstes Jahr mehr Menschen aus unserer „Szene“. Man könnte auch am 5. Mai dabei sein, dem Europäischen Protesttag für behinderte Menschen.
Mit war und ist daran gelegen, dass Organisationen und Personen gemeinsam gegen Stigmatisierung und Benachteiligung handeln, egal ob Rollstuhlfahrende, Blinde, Gehörlose, Lernbeeinträchtigte oder Menschen mit sogenannter seelischer Behinderung.
Euer Martin Schultz